Oklahoma, Land der Pies – und das nicht nur an den Feiertagen

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Thanksgiving und Christmas stehen vor der Türe und in Oklahoma werden die Backöfen vorgeheizt. Pies – gefüllte Mürbeteigkuchen, süß oder salzig – sind zwar weltweit bekannt, aber in Oklahoma doch etwas ganz Besonderes. Schließlich sind sie in diesem US-Bundesstaat sogar Teil des offiziellen „Oklahoma State Meal“. Hinzu kommt, dass in Oklahoma Nüsse, v.a. Pecans, in Hülle und Fülle vorhanden sind.

US-Bundesstaaten verfügen nicht nur über eine eigene Flagge, es gibt auch Staatssymbole wie Blumen, Vögel oder Songs. Doch nur Oklahoma hat außerdem ein offizielles „State Meal“, ein Nationalgericht. Es besteht aus Chicken Fried Steak – frittiertes, paniertes Rinderschnitzel, ähnlich dem Wiener Schnitzel (wohl ein Erbe deutscher Einwanderer), mit weißer Sauce –, dazu Fried Okra, Cornbread, Barbecue Pork, Squash, Sausage mit Biscuits und Gravy, Grits, Corn, Strawberries (die „Staatsfrucht“), Black-eyed Peas und ... Pecan Pie!

Pies, die süchtig machen
Die Oklahomans lieben ihre Pies in allen Variationen, offen oder geschlossen, gebacken oder frittiert, mit Früchten oder Nüssen, süß oder salzig. Rings um die Feiertage sind vor allem Pumpkin- und Apple-, Pecan- und Schoko-Pies beliebt. „Oklahoma is a pie state!“ behauptet man im „Pie Junkie“ im angesagten Plaza District in Oklahoma City und belegt es durch Zahlen: Leslie Coale-Mossman und Darcy Schein backen dort 500 bis 600 Pies pro Woche und am „Black Pie Day“, wie sie den Tag vor Thanksgiving nennen, gehen sogar an die 1.200 Pies über die Ladentheke! Bestellung im Voraus ist dann, wie auch vor Weihnachten, dringend angeraten.

„Drunken Turtle“ gehört zu den Topsellern im Pie Junkie. Es handelt sich um einen dünnen knusprigen Boden aus Graham Crackers (ähnlich Vollkorn-Butterkeksen), gefüllt mit Karamell und gerösteten, in Bourbon marinierten Pecans. Beliebt sind auch die Sorten Orange-Bourbon-Pecan, Peanut Butter Chocolate, Apple Crumble oder die cremigen Versionen, Coconut Cream oder Key Lime. Daneben gibt es herzhafte Pies und Quiches.

Pecans und andere Spezialitäten
Führend in der allgemeinen Beliebtheitsrangliste ist zweifellos der Pecan Pie, was auch daran liegt, dass Pekannüsse durch ihren feinen Geschmack bestechen und dazu reich an Mineralien und Vitaminen sind. Oklahoma ist eines der wichtigsten Anbaugebiete in den USA. Eng verwandt mit dem Walnussbaum, wachsen die Waldbäume (Carya illinoinensis) bis zu 40 m hoch. Der Name „Pecan“ geht zurück auf die indianische Algonkin-Sprachfamilie, doch wie das Wort korrekt betont wird, darüber lässt sich in den USA trefflich streiten. Wer die vielseitige Verwendung der Nüsse kennenlernen möchte, kann das übrigens im Route 66 Nut House in Claremont/OK tun, in einer rustikalen Cabin, gebaut aus ... Pekanholz!

Frittierte Pies sind, wenn auch etwas kalorienhaltiger (aber man isst sie ja nicht täglich!), eine besondere Spezialität in Oklahoma. Legendär sind z.B. jene von Arbuckle Mountain Fried Pies, nahe der Ortschaft Davis, im Süden Oklahomas. Die Apple Pies sind das Aushängeschild der kleinen Bäckerei, doch es gibt auch Varianten mit saisonal unterschiedlichen Früchten und natürlich mit Kürbis oder Pecans. Dazu kommen zuckerfreie Varianten, solche mit Cremefüllungen und herzhafte mit Speck, Würstchen oder Huhn, vegetarisch oder im Pizza-Stil.

Da Pekannüsse mittlerweile auch hierzulande gut erhältlich sind, könnte man sich in der, dieses Jahr besonders ruhigen Vorweihnachtszeit, ein Stück Oklahoma ins Haus holen. Ein Pie ist kein Hexenwerk, besondere Zutaten braucht es mit Ausnahme der Nüsse ebenfalls nicht. Hier ein Rezept:

PECAN PIE

Teig
160 g Mehl
1 Prise Salz
2 gehäufte EL Zucker
1 Eigelb
mischen.
120 g kalte Butter in kleinen Stückchen aufs Mehl geben, mit dem Eigelb verkneten, nach Bedarf noch etwas Eiswasser zufügen. Zur Kugel formen und in Frischhaltefolie gewickelt für mind. eine Stunde in den Kühlschrank legen. Ausrollen und in die gefettete Form legen (ca. 26 cm Durchm.), dabei den Rand hochziehen. Oder die Kugel in Scheiben schneiden und mit den Händen in die Form drücken. Mit einer Gabel einstechen. Bei 200° C 10-15 Min. mit Beschwerung (Backpapier + getrocknete Hülsenfrüchte) auf mittlerer Schiene backen, dann bei 175° C weitere 5 Min. unbedeckt „blindbacken“ bis er leicht gebräunt ist. Etwas abkühlen lassen.

Füllung
3 Eier, verquirlt
60 g Butter, geschmolzen und abgekühlt
220 ml Sirup (z.B. Zuckerrüben- oder Ahornsirup)
1 TL Vanilleextrakt (oder ausgeschabte Vanilleschote)
150 g Zucker
1 Prise Salz
mit Quirl oder Schneebesen verrühren.

180 g Pekannüsse hälftig oder grob gehackt auf dem vorgebackenen Boden verteilen, mit der Sirup-Ei-Mischung übergießen, evtl. mit weiteren ganzen Nusshälften (ca. 50-100 g) kreisförmig dekorieren und ca. 50 Min. bei 175 Grad C backen. Die Füllung sollte an den Rändern fest, in der Mitte aber noch etwas weich sein. Ruhen lassen, bei Zimmertemperatur mit Schlagsahne (oder Vanilleeis) servieren. Enjoy!!!

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